Mit einer sonnigen Stimme und großer Musikalität ausgestattet, war Julien Behr nicht dazu bestimmt, ein Tenor auf der Opernbühne zu werden. Nach seinem Master-Abschluss in Wirtschaftsrecht an der Universität Lyon beschloss er, seine juristische Karriere auf Eis zu legen und Musik zu studieren. Er wurde am Conservatoire National Supérieur de Musique et de Danse de Lyon (CNSM) aufgenommen, wo er mit einem ersten Preis abschloss. Dieser Richtungswechsel war kein Zufall, denn Julien gilt heute als einer der renommiertesten Tenöre.
Von da an ging es mit seiner Karriere steil bergauf. Im Jahr 2009 wurde er zum "Artiste lyrique de l'ADAMI" ernannt und gab sein Bühnendebüt beim Festival von Aix-en-Provence in der Titelrolle von Offenbachs Orphée aux Enfers. Es folgte ein Engagement nach dem anderen. Julien Behr, dessen Stimme im Mozart-Repertoire ebenso zu Hause ist wie in der französischen Romantik und im Belcanto, wurde an viele Opernhäuser in Frankreich und im Ausland eingeladen. Die Opéra de Paris, das Théâtre des Champs-Elysées, die Opéra-Comique, die Opéra de Lyon, die Opéra de Bordeaux, die Opéra de Strasbourg, die Opéra de Nancy, die Opéra de Besançon, die Opéra de Avignon, die Opéra de Versailles, die Opéra de Metz, die Opéra de Nice, die Opéra de Angers-Nantes, die Opéra de Rennes, das Fenice in Venedig, die Mozartwoche, das Barbican Centre in London, die Opéra de Flanders, die Opéra de Cologne, das Grand Théâtre de Luxembourg, die Opéra de Mineapolis und das Mostly Mozart Festival in New York haben ihm ihre Türen geöffnet.
Zu den Höhepunkten von Juliens Spielzeit 2023/24 zählen sein Debüt als Roméo in Gounods Roméo et Juliette am Theater an der Wien, Cinna in Spontinis La Vestale und Ange Pitou in Charles Lecocqs La fille de Madame Angot an der Opera Comique sowie Gerald in Lakmé an der Opéra national du Rhin.
Er ist unter der Leitung der größten Dirigenten aufgetreten, darunter Alain Altinoglu, Louis Langrée, René Jacobs, François-Xavier Roth, Marc Minkowski und Miko Franck, sowie unter Regisseuren wie Olivier Py, Klauss Guth, Robert Carsen und Damiano Michieletto.
Nominiert für die Victoires de la Musique 2013 in der Kategorie "Lyriker der Offenbarung", ist Julien auch regelmäßig Gast in verschiedenen Fernsehsendungen. Für ihn sind dies Gelegenheiten, die Oper mit einem größeren Publikum zu teilen und sie so vielen Menschen wie möglich zugänglich zu machen.